Gut gedacht ist nicht gut gemacht

Die Bundesregierung hat sich auf ein neues Hilfspaket gegen die Coronakrise verständigt. Ein
Punkt darunter ist die Unterstützung des digitalen Unterrichts mit 500 Millionen Euro. Schulen
sollen so in die Lage versetzt werden, bedürftigen Schüler*innen einen Zuschuss von 150 Euro für
die Anschaffung entsprechender Geräte zu gewähren. Darüber hinaus soll mit der Millionenspritze
künftig auch die digitale Ausstattung der Bildungseinrichtungen stärker gefördert werden.

Dazu erklärt Sabine Pester, bildungspolitische Sprecherin der Fraktionsgemeinschaft DIE
LINKE/Die Partei im Chemnitzer Stadtrat:
„Es ist ja gut, dass der Bund zusätzliches Geld freimacht, um bedürftige Kinder mit Laptop oder
Tablet für das E‑Learning auszustatten. Ein Schritt, der eigentlich schon viel eher gemacht hätte
werden müssen. So hätte dies schon beim Digitalpakt mit beachtet werden müssen, wo jetzt schon
absehbar ist, dass das Geld in Chemnitz nur für den Anschluss unserer Schulen an das
Breitbandnetz ausreicht.

Und auch der jetzige Zuschuss ist zwar gut gedacht, aber noch lange nicht gut gemacht. So teile ich
die Kritik des Landeselternrat Sachsen, dass der Zuschuss von 150€ zu wenig ist. Angesichts dessen
dass man einen Laptop nicht unter 250€ aktuell bekommt, stellt sich die Frage, wo die Familien das
Geld auftreiben sollen, was vorher schon nicht da war? Und wer legt fest, wer als bedürftig gilt?
Alle Kinder die keinen Laptop haben oder dessen Familien wenig Geld besitzen?

Fragen über Fragen, die einer Klärung bedürfen. Bund und Kultusministerien haben hier also noch
viel zu tun, bis das Paket die Leistungen erbringen kann, die eigentlich gedacht waren.“