Fachkräfte sichern, statt Mangel zu befördern

Aktuell wird im Freistaat Sachsen das neue Berufsschulnetz verhandelt. Da die Staatsregierung den ländlichen Raum stärken möchte, droht Chemnitz der Verlust mehrerer Fachklassen. So u.a. sollen die angehenden Florist:innen zukünftig zur schulischen Ausbildung nach Wurzen oder Dresden. Der Landesverband Sachsen des Fachverbandes Deutscher Floristen hat in einem offenen Brief an die Stadträt:innen die Probleme, die mit dem Wegfall einhergehen, deutlich gemacht. So sind die Fahrtwege zur Schule nicht mehr zumutbar und schon mehrere Auszubildende haben deshalb ihre Lehre abgebrochen.

Dazu erklärt Sabine Brünler, bildungspolitische Sprecherin der Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE/Die PARTEI im Chemnitzer Stadtrat:

„Erst lässt sich die Staatsregierung ewig Zeit die Berufsschulnetzplanung auf den Weg zu bringen, nur um dann einen Entwurf vorzulegen, der zu Lasten vieler Schüler:innen und Ausbildungsbetriebe geht. Wenn bspw. die gesamte Region Südwestsachsen keine Ausbildungsstätte mehr für Florist:innen hat, ist das nicht hinnehmbar.

Die Auswirkungen des Entwurfes sind ja bereits jetzt spürbar: Nicht nur bei den Floristen ist ein Anstieg der Ausbildungsabbrüche zu vernehmen, sondern auch in anderen Branchen. Die Folgen sind katastrophal. Junge Menschen stehen ohne Ausbildung da und die regionale Wirtschaft verliert potentielle Fachkräfte. Ohne diese Fachkräfte können viele dieser Betriebe zukünftig nicht mehr bestehen. Eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik sieht anders aus.

Ich fordere daher die Staatsregierung auf den aktuellen Entwurf nochmal auch in Rücksprache mit den Fachkammern und Fachverbänden zu überdenken. Denn auch für Berufsschüler:innen muss eine Bildung in der Region gewährleistet sein.“