Aus dem Stadtrat vom 23.04.2023: Ausbildung von Oberschullehrerinnen und ‑lehrern

Meine Vorredner:innen haben die wichtigsten Aspekte ja schon mitbenannt. Ich möchte nur 2 Beispiele nochmal anbringen, um zu verdeutlichen wie ernst die Situation hier in Chemnitz ist.

Allein im meinem Familienkreis gibt es 2 Schüler:innen, die mit massiven Unterrichtausfall zu kämpfen haben. Die eine hatte monatelang keinen Physikunterricht gehabt wegen Krankheit des Lehrers und für die andere fällt jetzt auf unbestimmte Zeit der Geschichtsunterricht aus, weil der Lehrer in Elternzeit gegangen ist und bisher kein Ersatz gefunden wurde. Hinzu kommt noch, dass in einem Gymnasium für die Zehntklässler der Matheunterricht heruntergefahren wird, weil eben zu wenig Personal da ist. Alles Grundlagenschulfächer, wo es schwierig ist für die Schüler:innen den Unterrichtsstoff ausreichend nachholen zu können.

Und der Lehrer:innenmangel hat auch Auswirkungen auf unsere städtischen Einrichtungen. Nämlich bspw. das Planetarium. Über ein Jahr stand die Einrichtung auf wackeligen Füßen, weil die Lehrer, die bisher die Einrichtung am Laufen gehalten hatten, natürlich erstmal den Fachunterricht abdecken müssen. D.h. keine Besuche für Kitas und Schulen, wo letzteres dies ja auch im Rahmen des Lehrplans gemacht haben und dann auf weiter entfernte Bildungseinrichtungen ausweichen mussten. Zum Glück konnten die Öffnungszeiten durch ein GTA-Angebot jetzt wieder erweitert werden, aber was, wenn das nicht mehr finanziert wird?

Ja, die Ausbildung und Gewinnung von Lehrer:innen ist vorrangig Ländersache, aber die Situation ist zu prekär, dass wir das einfach auf die nächste Ebene schieben können, sondern hier müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen um die Situation zu verbessern. Im Sinne der Schülerinnen und Schüler.