Internationaler Tag gegen Homo‑, Bi‑, Inter- und Transphobie am 17. Mai 2020

Der Internationale Tag gegen Homo‑, Bi‑, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) wird seit 2005 jährlich am 17. Mai als Aktionstag begangen, um auf Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert und bestraft werden, aufmerksam zu machen und um sich mit ihnen zu solidarisieren.

In Polen rufen Städte LSBTTQI* (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, Transgender und Intergeschlechtliche)- freie Zonen aus, Ungarn möchte trans* Personen faktisch die Existenz und das Recht eines unversehrten Lebens absprechen, in Uganda diskutiert die Regierung immer wieder über die Todesstrafe für Homosexuelle und in Brasilien wird alle 48 Stunden ein Transmensch ermordet. In Deutschland hat die LSBTQI*- Community schon viel erreicht und es macht den Anschein, dass queere Menschen ohne Gefahr und Formen von Diskriminierung in Deutschland leben können. Dass dem nicht so ist, zeigen unter anderem Schimpfwörter und Sprüche (Achtung Triggerwarnung) wie „Ey, du Schwuchtel!“ oder „Das ist aber schwul!“ oder „Die sieht aus wie eine Transe!“ oder „Schwul sein ist krank!“, die bereits in der Grundschule den Zugang zur gängigen Redekultur finden und als „normal“ deklariert werden.

Besonders die Situation von geflüchteten LSBTTQI* ist besonders prekär, da sie Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt sind und vor Krieg, Gewalt und Verfolgung flüchten und Schutz in Deutschland suchen und dennoch weiterhin der Gefahr ihrer Freiheit und ihres Lebens ausgesetzt sind. Insbesondere in Sammelunterkünften sind sie massiven psychosozialen Belastungen ausgesetzt.

Weder in Europa, Deutschland oder in Chemnitz sind Rechte für LSBTTQI* eine Selbstverständlichkeit. Populist*innen, Nationalist*innen und (Neo-)Konservative arbeiten mit vereinten Kräften daran, die Errungenschaften der freiheitlich demokratischen Gesellschaft zurückzudrehen und Menschen aufgrund ihrer Herkunft und ihrer sexuellen Orientierung aus dem gesellschaftlichen Leben zu entfernen bzw. deren Rechte einzuschränken.

Die Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE./ Die PARTEI solidarisiert sich mit der queeren Community und den Opfern, die täglich durch die Gesellschaft und Politik ausgegrenzt werden. Wir stehen für sexuelle Selbstbestimmung und eine bunte, vielfältige und solidarische Gesellschaft!