pixabay

Chance vertan Sleep-In-Stelle auf unbestimmte Zeit verschoben

Im Jugendhilfeausschuss am 23.03.2021 wurde ein schon in der letzten Legislatur angeschobenes innovatives Projekt, die sog. Sleep-In-Stelle, mit äußerst knapper Mehrheit von einer Stimme auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Sleep-In-Stelle sollte als niedrigschwelliges Angebot für junge Menschen im Alter von ca. 1418 Jahren durch einen freien Träger betrieben werden, um den sog. „Straßenkindern“ eine kurzzeitige, sichere Möglichkeit zum Übernachten zu bieten, Wäsche zu waschen, zu duschen und sich bei Bedarf auch über weitere Hilfeangebote zu informieren. Geplant war das Modellprojekt mit vier Plätzen und zwei Notschlafplätzen zunächst für drei Jahre.

Im Freistaat Sachsen wäre dieses Angebot einmalig. Es soll hauptsächlich dazu dienen, einen sicheren Ort für junge Menschen zu bieten, die sich aus verschiedensten Gründen (bspw. Gewalterfahrungen in der Familie) dazu entschieden haben, ihr bisheriges Umfeld zu verlassen. Alle jungen Menschen haben nach der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf körperliche Unversehrtheit und den Schutz vor Verwahrlosung. Der Jugendhilfeausschuss hat außerdem den Auftrag, sich mit aktuellen Problemlagen zu befassen und die Weiterentwicklung der Jugendhilfe voranzubringen.

Diese Chance zur aktuellen Umsetzung dieses innovativen Konzeptes wurde leider vertan: Von der CDU-Fraktion kam der Vorschlag, dass Projekt erneut zu verschieben, bis klar sei, ob es nicht über Mittel aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) in der neuen Förderperiode zu finanzieren sei. Und dies, obwohl die inhaltliche Ausrichtung der neuen Förderperiode unklar ist und die Mittel zur Verfügung standen.

Wir werden das Projekt dennoch weiterverfolgen und hoffen, es im Jahr 2022 auf den Weg zu bringen.