Aus dem Stadtrat vom 14. September: Begrünung Marktplatz und Neumarkt

Die Idee der Begrünung des Marktplatzes ist alt und wenn ich mich richtig erinnere, war zumindest der AGENDA-Beirat nicht ganz unbeteiligt. Es müsste ca. 20 Jahre her sein, dass das Grünflächen- und das Tiefbauamt eine Begrünung zum ersten Mal geprüft haben. Mit dem Ergebnis, dass nur ein Standort für einen Solitärbaum relativ problemlos möglich sei, im Bereich des alten Standorts des Radschlägers, aber dieser hätte die Zufahrt auf dem Neumarkt aus der Straße der Nationen erheblich eingeschränkt. Alle anderen Standorte hätten zum einen immense Kosten verursacht, weil es nicht nur mit dem Austausch von ein paar Kubikmeter Schutt aus dem II. Weltkrieg, der unter dem Pflaster liegt, gegen Mutterboden erledigt ist, sondern hätte auch eine zumindest teilweise Umverlegung von Leitungen zur Folge gehabt. Und noch zur Erinnerung: Wir hatten damals das erste Haushaltssicherungskonzept und damit war die Idee erstmal vom Tisch. Dann gab es ein paar Jahre später nochmal einen Vorstoß, ich glaube von der SPD, der aber auch keine Mehrheit fand. Im Jahr 2016 dann der dritte Anlauf, der bei Stimmengleichheit im damaligen Ausschuss abgelehnt wurde. Die Fraktion DIE LINKE hatte damals aus Kostengründen abgelehnt, weil sich ja an der grundsätzlichen Problematik nichts geändert hatte.

Hinzukommt, dass und langjährige Mitglieder des SR können sich sicher erinnern – das denkmalgeschützte Pflaster rauszuholen und durch Abschleifen zumindest barrierearm wieder einzubringen ist.

Es hat sich gezeigt, dass der Wille zur Begrünung des Marktplatzes für mehr Aufenthaltsqualität weiterhin vorhanden ist. Selbstverständlich ist die Verwaltung bereit, die Problematik erneut zu prüfen; aber wie Diskussion im Ausschuss gezeigt hat, wird wohl nicht vielmehr rauskommen. Um aus dem Dilemma rauszukommen, legt unsere Fraktionsgemeinschaft den Ersetzungsantrag vor, mit dem Ziel Bäume in transportable Behältern einzusetzen, wie es andere Städte z.B. Erfurt und Annaberg machen. Ziel soll sein, dass der Stadtrat vor der Beschlussfassung des nächsten Haushalts über die Investitions- und die laufenden Kosten informiert ist und dann entscheiden kann: Ja, d. h. wie und welchem Umfang eine Begrünung erfolgen kann oder Nein, weil eben zu teuer.