Aus dem Stadtrat vom 14.12.2022: Fraktionserklärung

Wir alle erinnern uns an den Hilferuf der Eissportvereine, die unter der angekündigten Nichtvereisung der Trainingshalle gelitten hätten. Die nächste Hiobsbotschaft im Oktober – Chemnitz ist nicht mehr Bundesstützpunkt Eiskunstlauf! Was sind die Folgen: Fehlende Anerkennung für die vielen Jahrzehnte hervorragender Arbeit im Leistungssport und fehlende Fördermittel, um z. B. eine Vereisung der Trainingshalle im Sommer sichern zu können.

Wir hätten uns schon gewünscht – und die Chemnitzer Vereine auch – wenn die Deutsche Eislaufunion wenigstens den Antrag auf Fortführung für den Chemnitzer Stützpunkt eingereicht hätte, denn wir haben jetzt wieder Eisläuferinnen und Eisläufer mit Bundeskadernorm. Vertane Chance und unsere Bitte an den Oberbürgermeister, hier vielleicht den sächsischen Eissportverband und den Olympiastützpunkt Sachsen zu unterstützen, um für die aktiven Chemnitzer Kader bestmögliche Bedingungen zu schaffen.

Dazu gehört auch, dass die angekündigte Nichtvereisung der Trainingshalle ab dem neuen Jahr nun doch nicht mehr zur Debatte steht und bis März die Saison gut beendet werden kann. Danke dafür.

Für das Fehlende Sommereis brauchen wir Lösungen, vor allem auch langfristig, was gebraucht wird und was wir leisten können und wollen. Bricht ein solches Teil weg, kann ein ganzes Haus zusammenbrechen.

Dies sollten wir uns auch bei der weiteren Diskussion zu drohenden Kürzungen im Bereich der Jugendhilfe vor Augen halten. Die Proteste vom Dienstag, die aktuellen Wortmeldungen aus so vielen Bereichen der Gesellschaft zeigen die Wichtigkeit und Unabdingbarkeit der geleisteten Präventionsarbeit für Kinder und Jugendliche.

Gerade mit Blick auf die Folgen der Corona-Pandemie benötigen „insbesondere Familien und gesellschaftliche Gruppen in besonderen Lebenslagen ein ausreichendes und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot“, wie das Institut für Pädagogik in seinem Schreiben mahnt. Daher auch der klare Auftrag des Jugendhilfeausschusses, die nach Aussagen der Verwaltung bestehende Finanzierungslücke von 1,5 bis 1,7 Millionen Euro zu schließen – gemeinsam mit dem Jugendhilfeausschuss und nicht zu Lasten anderer sozialer, präventiver Bereiche. Eine Mammutaufgabe, aber wenn wir die bewältigen, wird sich das für unsere Stadt auszahlen.