Absichtserklärungen bringen keinen Fachkräftenachwuchs – Erzieher:innenausbildung verstetigen, nicht aussetzen

Wie man aus der Antwort der Stadtverwaltung (RA-006/2023) entnehmen kann, sind die ersten Erkenntnisse aus dem Modellprojekt, dass die Stadt für sich und freie Träger staatlich anerkannte Erzieher:innen ausbilden lässt, positiv zu werten. Nicht nur die Nachfrage nach diesen Ausbildungsplätzen ist hoch, auch die bisherigen schulischen Leistungen der Auszubildenden sind durchweg gut bis sehr gut.

Hierzu Sandra Zabel, Sprecherin für Kinder‑, Jugend- und Familienpolitik:

„Angesichts dessen, dass aktuell rund 35% aller Erzieher:innen in Chemnitz 50 Jahre und älter sind (siehe IA-035/2023), ist es eigentlich von dringender Notwendigkeit eigene Fachkräfte auszubilden und an die Stadt zu binden.

Umso unverständlicher ist es für uns, dass die Stadt Chemnitz die eigene Erzieher:innenausbildung aussetzen will. Die Begründung, dass die Bundesregierung im Oktober 2022 verkündet hat eine eigene Strategie zur Fachkräftesicherung zu entwickeln und man deshalb das eigene Modellprojekt aussetzt, ist für uns nicht nachvollziehbar. Sich auf reinen Absichtserklärungen auszuruhen, ohne zu wissen wann bzw. ob überhaupt diese umgesetzt werden, ist einfach nur fahrlässig. Wenn wir weiterhin jedem Kind einen Kitaplatz anbieten wollen, braucht es dafür auch das entsprechend qualifizierte Personal. Dazu braucht es eine langfristige, solide und verlässliche Planung sowie Finanzierung der Ausbildungsstellen. Gleiches gilt auch für die Unterstützung der freien Träger in Bezug auf das Studium der Sozialen Arbeit.“