Kinder und Jugendliche sind kein Wirtschaftsfaktor!

Zu den heutigen Äußerungen eines Stadtrates der CDU-Fraktion in der Freien Presse, dass man offen gegenüber Einsparungen bei Kinder- und Jugendangeboten sei und zukünftig stärker die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der einzelnen Träger berücksichtigen muss, erklären Sandra Zabel und Sabine Brünler, Mitglieder im Jugendhilfeausschuss:

„Kinder- und Jugendangebote gehören zur öffentlichen Daseinsvorsorge und sind heute wichtiger denn je. Gerade durch die zunehmende Kinderarmut und die vielfach in Studien dargelegten Probleme nach der Corona-Pandemie, brauchen wir ein breites und niedrigschwelliges Angebot für die Chemnitzer Kinder und Jugendlichen. An der Stelle zu sparen, heißt in 12 Jahren an anderer Stelle draufzuzahlen – und zwar doppelt und dreifach.

Keines der Angebote in Chemnitz ist aktuell überflüssig oder wird nicht angenommen. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter:innen der Träger arbeiten bereits jetzt durch den hohen Bedarf an ihrem Limit, vor allem weil es größtenteils in den letzten Jahren keinen Stellenaufwuchs gegeben hat. Wenn die Träger jetzt finanzielle Abstriche machen, bedeutet das natürlich eine Qualitätsminderung sowie eine Abwanderung von Fachkräften. Genauso wenig kann man Jugendarbeit unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten.

Diese Forderungen, die ein Mitglied der CDU-Fraktion jetzt in den Raum stellt, sind aus fachlicher Sicht völlig falsch. Natürlich ist uns die angespannte Haushaltslage bewusst, aber wenn wir nicht eine völlig verlorene Generation in Chemnitz haben wollen, müssen wir jetzt investieren.“