Aus dem Stadtrat vom 16.12.: Fraktionerklärung

Weihnachten ist das Fest der Liebe auch in diesem besonderen Jahr. Es wird kein Weihnachten, wie wir es kennen.

Und weil wir unsere Familien lieben, unsere Freund*innen gern haben und unsere Bekannten schätzen, halten wir Abstand – aus Anstand. Und wir mahnen eindringlich alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer, es uns gleich zu tun.

Natürlich ist es enorm schwer, sozialen Abstand zu wahren, die Freundin oder den Freund, die Eltern oder Großeltern nicht in den Arm zu nehmen. Dramatisch ist die Lage für diejenigen, die ihre Einrichtungen schließen mussten, Gastronomie, Kunst, Kultur, Begegnungsstätten und, und, und. Diese Woche kamen noch unzählige Einzelhändler*innen hinzu, Schulen und Kindertageseinrichtungen.

Vergessen Sie nicht, wofür wir das alles aushalten: Für unsere Gesundheit und die unserer Mitmenschen. Dafür, dass wir alle in einigen Monaten wieder ein normaleres Leben führen können und diejenigen, die jetzt um ihre Existenz bangen, wieder eine Chance bekommen.

Die Pandemie und der sorglose, fahrlässige und verharmlosende Umgang einiger Weniger führt zu einer dramatischen Lage in den Krankenhäusern: Die Betten – normale und Intensivbetten – sind belegt und wir suchen händeringend für unsere Patient*innen außerhalb der Region eine Unterbringung, um sie gut versorgen zu können.

Ja, es ist nicht immer leicht, den sich dauernd ändernden Entscheidungen nachzukommen oder sie nachzuvollziehen. Jede Woche wird die sprichwörtliche „Sau durchs Dorf getragen“ und Provinzpolitiker posaunen als eingebildete Virologen oder Seuchenforscher ihren Senf als die Wahrheit schlechthin hinaus. Das macht die Menschen mürbe, nicht nur die Pandemie schlechthin.

Was wir jetzt überhaupt nicht brauchen, sind Angriffe auf unser Gemeinwesen und spalterische Aufwiegelungen. Auch wir sind nicht mit allen Maßnahmen einverstanden, wir kritisieren und ermahnen. Aber es ist schon anachronistisch, wenn sich bestimmte Truppenteile angeblich um den Abbau von Grundrechten sorgen, aber im gleichen Handstreich das elementare Grundrecht einer und eines Jeden auf Schutz von Leben und Gesundheit ignorieren. Und sie ignorieren und gefährden all jene, die sich an die aktuellen Vorgaben halten und sich enorm einschränken, die dadurch ihre Existenz gefährden. Und Sie schmälern die Leistung derjenigen, die sich Tag für Tag vor allem im Gesundheitswesen aufopferungsvoll für die Menschen in unserer Stadt einsetzen und denen wir hier danken wollen.

Mit diesem Dank und dem Ausdruck unserer Wertschätzung möchte ich Ihnen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen, Ihnen, Herr Oberbürgermeister und den Herren Bürgermeistern, sowie den Chemnitzerinnen und Chemnitzern eine trotz aller Widrigkeiten besinnliche Weihnachtszeit wünschen. Lassen Sie uns auf ein besseres 2021 hoffen und gemeinsam alles dafür tun.