Aus dem Stadtrat vom 31.3.: Bücherbus

Dr. Dieter Füßlein hat ja schon in seiner einleitenden Stellungnahme für die FDP-Fraktion das Entscheidende gesagt. Dass jetzt auf unabsehbare Zeit das Projekt Bücherbus geerdet werden soll, ist ein Unding, um nicht zu sagen: eine Schande. Seit August 2020 ist der Bus aus technischen Mängeln stillgelegt. Dass das inzwischen 30 Jahre alte Fahrzeug wegen Schrottreife außer Dienst geht, deutet sich seit Jahren an.

Der Bücherbus, den mein Kollege Viehweg vor einem halben Jahr gegenüber der Mopo zurecht als mobiles und bürgernahes Bildungsangebot charakterisierte, ist ein Stück kulturelle Graswurzelarbeit.

- Lesen eröffnet Welten. Das ist kulturelles Gedächtnis.

Nicht ohne grund hieß es im Bibliotheks-Entwicklungskonzept der Stadt Chemnitz im Jahr 2017 eine wohnraumnahe Versorgung für die Erfüllung des Auftrags gemäß Grundgesetz ist in Chemnitz nur durch den ergänzenden Einsatz des Bücherbusses zu gewährleisten.

Der Bücherbus ist auch ein bibliothekpädagogisches Projekt.

Wenn nunmehr als Notnagel mit einzelnen Grundschulen Lieferungen von Medienpaketen und Buchvorstellungen vereinbart werden sollen, wie dies Ralph Burghart noch in der vorangegangenen Ressortverantwortung der Presse mitteilte, ist das schlicht ein No-Go.

Ich gehe davon aus, dass nicht nur unsere Fraktion zahlreiche Zuschriften zur Problematik Bücherbus hat, mit denen Chemnitzerinnen und Chemnitzer völliges Unverständnis signalisieren. Der Bücherbus ist Kultur. Und dieses Stück basisorientierte Kulturarbeit unter der Wirkung von Corona abzuschaffen, geht unseres Erachtens eben nicht.

Es ist ein gut gemeinter und gerechtfertigter Antrag und wir bitten, auch so damit umzugehen.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!