Aus dem Stadtrat vom 28. Juni: Erweiterte Nutzung der Radrennbahn im Sportforum

Auf den ersten Blick ist das Anliegen, das die AfD-Fraktion mit dieser Beschlussvorlage verfolgt, sogar nachvollziehbar. Alternative Veranstaltungsflächen im Freiluftbereich aufzuspüren, deren Nutzung sich anbietet und deren Entwicklung sich lohnen könnte, ist ein legitimes Anliegen.

Allein bezogen auf den Gegenstand dieser Vorlage, nämlich der erweiterten Nutzung der Radrennbahn für andere kulturelle Zwecke im Zusammenhang auch mit dem Kulturhauptstadtjahr 2025 allgemein und im Kontext mit den Filmnächten im Besonderen, ist die Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 15.06.2023 insoweit eindeutig und schlüssig. Die Nutzung der Radrennbahn im Sportforum als Versammlungsstätte bzw. für kulturelle Veranstaltungen im Umfeld des Kulturhauptstadtjahres sowie auch als Alternative für die Filmnächte setzt demnach von vornherein umfängliche investive und bauliche Maßnahmen voraus, die die forderungsgerechte Herstellung der Ein- und Ausgänge sowie der Flucht- und Rettungswege betreffen.

Tatsächlich ist eben der Zugang zum Innenbereich der im Jahr 1950 eingeweihten Radrennbahn auch dessen Verlassen allein durch einen Fluchttunnel möglich, der ca. 50 Meter lang und verhältnismäßig eng ist. Für traditionelle Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Radsport und durchschnittlich 2.000 bis 3.000 Besuchern, mag das für den Charakter der Veranstaltung angehen.

Die Nutzung dieses Radrennovals als Versammlungsstätte für Freiluftveranstaltungen hingegen erfordert, wie die Verwaltung dies nachvollziehbar erklärt, einer generelle Überplanung bzw. der Erarbeitung eines Konzeptes mit Darstellung der Flucht- und Rettungswege bezogen auf den Innenraum, weiter auf die Rettungswegführung über die Radrennbahn bei Beachtung deren Neigungswinkels und der damit verbundenen Unfallgefahren sowie auch der Einbeziehung von Zuschauerrängen. Hinzu kommen erforderliche Baugenehmigungen, die Einholung einer Schallimmissionsprognose usw. usf.

Beachtlich ist auch der Hinweis, dass die Veranstalter der Filmnächte in der Vergangenheit bereits Kontakt zum Sportamt aufgenommen haben, daraufhin die Nutzung der Radrennbahn und die Nutzung des Hauptstadions als mögliche Optionen ausgelotet worden sind. Eben auf Grund dieser ungeklärten Flucht- und Rettungswegsituation sowie immer noch andauernder Baumaßnahmen im Hauptstadion musste die Durchführung im Rahmen der Filmnächte als aktuell nicht möglich verworfen werden.

Eine Überprüfung durch die Verwaltung, wie sie die einbringende Fraktion anstrebt, kommt zu keinem anderen Ergebnis, sodass diesen Beschluss zu fassen reine Leibesübung wäre und das sollten wir uns schenken.