Aus dem Stadtrat vom 15.12.: Soziale Nothilfen – mehr Geld für die Wohlfahrtsvereine

Der Winter steht bevor und in großer Not sind die sozial Schwächsten unserer Gesellschaft, die Woh-nungssuchenden, die mit Suchtproblemen belastet sind. Die Corona-Situation verschärft die Lage für diese Menschen noch, die oft unverschuldet auf Grund der gesellschaftlichen Verhältnisse in diese Situa-tion geraten sind.
Wir haben in unserer Stadt ein gut ausgebautes Netz von freien Trägern der Wohlfahrtpflege, die tag-aus und tagein auch ehrenamtlich, oft über die normale Arbeitszeit hinaus, für die Unterstützung von Menschen, die in sozialer Not tätig sind. Aber auch ihre Kraft ist endlich, besonders wenn die Finanzie-rung dieser Leistungen nicht gesichert ist. Kürzungen führten dazu, dass das Leistungsangebot teilweise zurückgefahren werden musste.
Im Haushalt 2021/22 wurde der Antrag gestellt, jährlich 190.000 Euro mehr dafür einzustellen, wurde aber nur für ein Jahr bestätigt. Damit waren den Trägern „die Flügel gestutzt“, da für arbeitsvertragliche Regelungen ein Jahr zu kurz ist. Im Haushalt der Stadt sind von dieser Summe bisher nur 22.000 Euro in Anspruch genommen worden.
Mit dem kommenden Winter und der Pandemielage verschärft sich die Situation für die Betreuung der Hilfesuchenden (Obdachlosigkeit, weitere soziale Notlagen, psychische Einschränkungen, Suchthilfe u.a.).
Sozialarbeiter suchen regelmäßig Kontakt, bringen Suppen und Getränke, auch Kleidung. Sie suchen die Betreffenden auf oder stellen mehr Räume jetzt im Winter zur Verfügung als normal zur Verfügung ste-hen. Das kostet Geld!
Deshalb sollen für die Verstärkung niedrigschwelliger und aufsuchender Wohnungslosen- und Suchthilfe in Verbindung mit freiwilligem Engagement im Coronawinter 2021/22 maximal 30.000 Euro aus den Mitteln zur Förderung Freier Träger der Wohlfahrtpflege bereitgestellt werden.
Damit wird die Stadtverwaltung beauftragt, mit den Akteuren (Kältebus, Stadtmission-Haltestelle, Bahnhofsmission, Selbsthilfe 91-Wohnprojekt, Heilsarmee, Suchtberatungsstelle AWW, weitere Initiati-ven) einen kurzfristig umsetzbaren Plan für den Winter 2021/2022 zur Aufstockung der dringend not-wendigen Hilfeleistungen kurzfristig umzusetzen.
Wir wollen, dass diese Form der Unterstützung zur Regel wird und wir werden uns einsetzen, dass diese soziale Nothilfe in den Wintermonaten regenmäßig eingeplant wird. Noch besser wäre solche Bedin-gungen zu schaffen, dass diese Nothilfen gar nicht erst notwendig werden.