Menschen in Altersarmut nicht alleine lassen: Sozialamt braucht Unterstützung!

Auf unsere Anfrage zur Bearbeitungszeit der Anträge für Hilfen zur Pflege, antwortete die Stadtverwaltung, dass die Bearbeitungszeit im Bereich der stationären Pflege im Jahr 2023 bei 6 bis 8 Monaten, im Einzelfall auch darüber, lag. 677 Leistungsberechtigte erhalten Hilfe zur Pflege in Einrichtungen. Zusätzliche rund 180 Anträge sind aktuell noch in Bearbeitung.

Dazu erklärt Susanne Schaper, Fraktionsvorsitzende:

„Es ist nicht hinnehmbar, wenn Menschen in finanzieller Not, ein halbes bis dreiviertel Jahr auf ihre Antragsbewilligung warten müssen. Erst recht nicht, wenn dies ältere Menschen betrifft, denen es zumeist gesundheitlich nicht gut geht und die keine Kraft für das ganze Bürokratie-Hin-und-Her haben.

Hier braucht das Sozialamt mehr personelle Unterstützung, um die Anträge schneller bearbeiten zu können. Denn die Anträge werden auch in Zukunft nicht weniger. Die überall steigenden Pflegeheimkosten, die bei weitem das Rentenniveau hier im Osten überschreiten, führen unweigerlich zu einem weiteren Antragsaufkommen. Das zeigte sich auch schon die letzten Jahre bei den Aufwendungen der Stadt. Hat die Stadt im Jahr 2020 knapp 3,5 Millionen Euro für Hilfen zur Pflege ausgegeben, so waren es 2023 schon 4,6 Millionen Euro.

Jeder Mensch sollte in Würde altern können. Dazu gehört auch, sich einen Pflegeheimplatz leisten zu können, ohne Angst zu haben, dass man sich selbst oder die Familie in finanzielle Bedrängnis führt. Es ist gut, dass der Staat hier unterstützt, aber die Unterstützung muss dann auch zeitnah kommen.“